Filme und Diskussion mit Romuald Karmakar

15 Uhr HGB – Festsaal

Festsaal Screening von Kurzfilmen von Romuald Karmakar danach Q+A

u.a. Coup de Boule, 8min, 1987 / Die Nacht von Yokohama, 15min, 2002 / Ramses, 12 min, 2009

19 Uhr Luru Kino

Screening „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ (2017, 105min) von Romuald Karmakar

Für den DJ Roman Flügel ist seine Arbeit das Schönste, was es gibt, etwas, das er niemals aufs Spiel setzen würde. In Romuald Karmakars neuem Dokumentarfilm geht es um fünf Pioniere der elektronischen Musik, die sich diese zum Lebens- inhalt gemacht haben. Der Film beginnt mit einem Stillleben aus elektronischen Geräten: In einer Totalen blicken wir minutenlang auf Kabel, Schaltpulte, Verstärker, Keyboards und „Kontrolleure“, wie Ricardo Villalobos – dem Karmakar bereits 2009 einen Film widmete – die blinkenden Schaltzentralen im Bildhinter- grund später bezeichnen wird. Zwischen eloquenten Reflexionen der Musikschaffenden in Interviewpassagen, still beobachteten Arbeitsprozessen im DJ-Heim und Bildern von schwitzenden Mengen bei Raves entspinnt sich langsam und sehr ruhig das selektive Bild einer Musikszene im Wandel. Als einen riesigen, dicht gewobenen Teppich, dessen Ende man nicht sieht, bezeichnet Ata die aktuelle Szene, deren Ausdifferenzierung seit den 1990er-Jahren zu einer schwer überschaubaren Komplexität geführt hat. Karmakar versucht keinen lückenlosen historischen Abriss, sondern lässt stattdessen seine Bilder und die Protagonist*innen sprechen.

Berlinale Katalog 2017

ROMUALD KARMAKAR

Born 1965, Romuald Karmakar works with both feature film („Der Totmacher“, „Manila“, „Die Nacht singt ihre Lieder“), and documentary film („Warheads“, „Das Himmler-Projekt“, „Hamburger Lektionen“, „Villalobos“). His work has been honored atmajor international film festivals (Venice, Berlin, Locarno, Toronto) and has been presented in several retrospectives (Austrian Film Museum; BAFICI, Buenos Aires; Jeonju IFF, South Korea; Cinéma du Réel, Paris). In 2008, the Museum of Modern Art, New York, selected his film „Das Himmler-Projekt“ as one of „250 important works of art that have been acquired by the Museum since 1980.“ In 2013 Karmakar has been invited, together with Ai Weiwei, Santu Mofokeng and Dayanita Sing,to represent Germany at the 55th Art Biennale in Venice (German Pavilion). In 2014 he was awarded the DEFA-Foundation Award for „outstanding achievement in German cinema.“ In 2017 he is invited to participate in documenta14. Romuald Karmakar, Harvard alumnus, is a member of Akademie der Künste Berlin(Academy of Arts Berlin). He lives and works in Berlin.


Romuald Karmakar © Arden Film GmbH/Rapideye Movies