In der Filmreihe „Temporal Disorder“ geht es um Sonderfälle von gesplitteter Filmzeit, um die Auflösung linearer Strategien zugunsten eines anderen und veränderten Denkmodells, um Zeitverschleifung innerhalb und außerhalb der filmischen Rezeption. Sobald man Zeit, Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht mehr linear betrachtet, sondern als Fläche, ergibt sich die Notwendigkeit, sie auch als Fläche darzustellen. In Verbindung von Bildern und Sprache sind manche Werke in der Lage dies in einem herausragenden Maße zu vollziehen. Die Filmreihe „Temporal Disorder“ widmet sich einigen dieser Arbeiten und erweitert so die Kernfrage der Sammlungsausstellung „The Present Order“, aus welcher Präsenz heraus Kunst entstehe und beleuchtet, aus welcher zeitlichen Vergegenwärtigung sich filmische Rezeption vollzieht.
Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst).
Wir zeigen den 16mm Schwarz-Weiß Film „Avenida Progreso” des in Mexiko geborenen Künstlers Mauricio Guillén (*1971), für dessen Produktion Guillén an den Ort seiner Kindheit und Jugend zurückgekehrt ist. Guillén untersucht in diesem Film soziale und kulturelle Unterschiede innerhalb einer Gesellschaft, die sich im Wandel befindet und doch noch immer vom Kulturimport der Kolonisation geprägt ist.
Mauricio Guillén ist anwesend. Das Programm inkl. Gespräch dauert ca. 90 Minuten und findet in englischer Sprache statt.
https://temporaldisorder.wordpress.com/
Avenida Progreso