Film- und Videoexperimente: von der Filmavantgarde der 1920er über Expanded Cinema zu aktuellen Tendenzen

Film- und Videoexperimente: von der Filmavantgarde der 1920er über Expanded Cinema zu aktuellen Tendenzen

Barbara Büscher, Clemens von Wedemeyer

Ein Seminar in Zusammenarbeit der Hochschule für Musik und Theater, Leipzig (HMT) und der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig (HGB). 

 Experimentelle Praktiken sind solche, die – auf und mit dem Stand der Technik – künstlerische und gestalterische Verfahren entwerfen und ausprobieren, die die etablierten (und auch standardisierten) Formen medialer Produktion überschreiten oder unterlaufen, auch kritisch reflektieren. Film- und Videoexperimente, von denen das Seminar handeln wird, und deren theoretischer Kontext sind zumeist in Bewegungen und Entwicklungen, die verschiedene Künste umfassen, eingebettet, auch wenn sie auf das Spezifische des jeweiligen Mediums abheben.

So sind die frühen Filmexperimente einerseits eng verbunden mit der theoretischen Entwicklung medialer Eigenheiten des Filmischen (abstrakter, absoluter Film, s. Balazs u.a.), andererseits aber auch den Strömungen der ‚historischen Avantgarde‘ wie Surrealismus und Dada verbunden. Mit Beispielen aus dieser Phase des Kinos wollen wir uns im ersten historischen Teil des Seminars beschäftigen. Eine zweite historische Phase ist mit dem Stichwort „Expanded Cinema“ bezeichnet und beginnt mit Entwicklungen der 1960er Jahren. Als „struktureller Film“ setzen die Experimente u.a. auf eine minimalistische Reduktion des Materials Licht, getaktete Bewegung und Zelluloid; als performative Auseinandersetzung befragen sie die Bedingungen des Kinos/ der Kino-Projektion. Festivals wie das EXPRMNTL, das 1949, 1958, 1963, 1967 und 1974 in Knokke stattfand, ebenso wie das NEW CINEMA FESTIVAL 1 (New York 1965), das einen wesentlichen Akzent auf Film-Performances legte, sollen programmatisch untersucht werden. Dazu lesen wir filmtheoretische Texte der ‚Apparatus‘-Theorie.

Zeitlich leicht verschoben – zu Beginn der 1970er Jahren – wird Video zu einem neuen Medium des Bewegtbildes.

Mit u.a. folgenden Gästen:

Florian Fischer & Johannes Krell

https://filz.works/de/work-collection/umbra

Clara Wieck  http://www.clarawieck.de

Loretta Fahrenholz https://vimeo.com/490927737

Fabian Hampel

Su Yu Hsin und Angela Goh  https://www.suyuhsin.net/SU-Yu-Hsin