Scorsese vs. Marvel: New Hollywood oder Freizeitparkkino?
03.12.2019
im Festsaal der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Die Superhelden des Marvel-Universum haben sich am Ende der dritten Phase gegen den Superschurken Thanos durchgesetzt, wieder einmal haben die Avengers ihren Kampfgeist und ihre Stärke unter Beweis gestellt. Doch jetzt, ehe die vierte Phase so richtig beginnt, sind unerwartete Angreifer aufgetreten, die noch viel gefährlicher als Thanos sein könnten: Martin Scorsese und Francis Ford Coppola, die zu den wichtigsten Vertretern des New Hollywood gehörten, haben die Marvel-Filme harsch kritisiert. Sie seien abscheulich, ohne emotionale Tiefe, eigentlich gar kein Kino, sondern wie Attraktionen in einem Freizeitpark. Der britische Regiekollege Ken Loach sprang den Altmeistern zur Seite und betonte, die Marvel-Filme seien bloß Produkte, produziert wie Hamburger. Doch was ist an den Vorwürfen dran? Fest steht: New Hollywood (1967 – 1980) gehört zu der interessantesten Epoche der US-amerikanischen Filmgeschichte, doch bald darauf verwandelte sich das Kino durch Blockbuster wie „Jurassic Park“, „Indiana Jones“ und später „Der Fluch der Karibik“ tatsächlich in eine Art Freizeitpark, der durch die Comicverfilmungen von Marvel und DC sowie Disneys enorme Marktmacht
immer größer und mächtiger wurde. Auch die Filme des New Hollywood wollten kommerziell erfolgreich und unterhaltsam sein, und waren es häufig auch, doch was unterscheidet diese Werke vom heutigen Unterhaltungskino? Wolfgang M. Schmitt, bekannt durch seinen YouTube-Kanal DIE FILMANALYSE (youtube.com/filmanalyse), beleuchtet in seinem Vortrag „Scorsese vs. Marvel: New Hollywood oder Freizeitparkkino?“ die aktuelle Debatte und fragt, ob Kommerz und Kunst zusammengehen können.
Der Vortrag begleitet den hochschulinternen Workshop GUARDIANS OF THE GALLERY: VALUE WAR (03.-05.12) und findet statt mit Unterstützung des Support-Büros der HGB, sowie der Klasse Expanded Cinema.
Design: Christine Pascoe & Arnold Trautwein