Speculative Fiction Series III: Episode 3 – Sun Ra, Neil Beloufa

Kempinski

Neil Beloufa, 2007

In Neil Beloufas Filmen kreiert das Fiktive eine eigene Realität – mit Szenen, in denen sowohl Laien – als auch professionelle Schauspieler rätselhafte Themen, von Außerirdischen bis hin zu Nationalismus, Terrorismus und die Zukunft, erforschen.

In „Kempinski“ beschreiben Laiendarsteller im nächtlichen Schein von Neonlicht ihre Zukunftsvorstellungen. Die metaphorischen Bilder über ein Leben, in dem scheinbar keine Unterscheidungen mehr zwischen Menschen, Tieren und Dingen getroffen werden, reichen bis hin zu Science-Fiction-Anspielungen auf Telepathie und Lichtgeschwindigkeit. Die Sprecher beschreiben ihre Traum- oder Albtraumvorstellungen als gelebte Gegenwart. Dadurch steht die Erzählung im starken Kontrast zur tatsächlichen Umgebung der Sprecher, die in der Peripherie von Bamako (Mali) an unterschiedlichsten Orten stehen.

Space is the Place

Sun Ra, 1974

Sun Ra (1914–1993) war eine Schlüsselfigur des Afrofuturismus – einer kulturellen Bewegung, die sich aus Elementen von Science-Fiction, Fantasy, nicht-westlichen Religionen und Afrozentrismus zusammensetzt. Sein „Cosmic Jazz“ zelebriert Improvisation sowie Weltraumthemen und wurde auf der Bühne von den Mitgliedern des „Arkestra“ in ausufernden Phantasiekostümen aus Pharaonen- und Science-Fiction Elementen bestehend, aufgeführt.

Die Eröffnungszene des Films „Space is the Place“ spielt in einem intergalaktischen Wald. Dort stellt Sun Ra seinen Plan vor, durch Musik die Unterdrückung der Black Community zu beenden. Der Film ist eine Mischung aus sozialem Kommentar, Blaxploitation, Science-Fiction und Musikperformance, in dem die Trope des Alls als Metapher für das kollektive Gedächtnis der unterdrückten sozialen und ökonomischen Bedingungen verwendet wird.

GATE
Rhapsody in Blue

Irma Blumstock, 2014

Ausgangspunkt ist im Film „GATE“ der Himmel als Projektionsfläche. Der abgefilmte Himmel, der sich auf der Kinoleinwand in seiner ganzer Dimension entfaltet, wird durch die Montage unterschiedlicher Himmelsfärbungen mit verschiedenen Musikstücken, teils fließend und teils mit harten Schnitten, arrangiert. Der Blick ins Blau ruft verschiedene Emotionen und Assoziationen hervor. So wird der Himmel wie der Screen selbst zum Träger unterschiedlicher Bedeutungen.